Interview met beeldmaker Joske Kempink, gezien bij vtwonen

Das Alte im neuen Gewand: Joske Kempink

Blumen, die niemals verwelken. Ein Obstkorb voller Früchte, die sich auch nach Jahren nicht braun verfärben. Stillleben fangen Momente ein, die eigentlich in ihrer Ruhe nur flüchtig sind, und halten sie fest. Dadurch entsteht eine ganz besondere Atmosphäre. Schon im siebzehnten Jahrhundert fertigten alte Meister wie Balthazar van Ast und Pieter Claesz charakteristische Stilleben von reich gedeckten Tischen und anderen Szenerien an, aber auch noch heute begeistern Stilleben als zeitlose Kunstwerke viele Menschen – zum Beispiel die Fotografin Joske Kempink.

Joske fotografiert Stilleben nach ihrem ganz eigenen Geschmack, aber immer inspiriert von der künstlerischen Manier der Maler vergangener Zeit. Wir sind neugierig auf sie und ihre Arbeit und besuchen sie in ihrem Haus im niederländischen Bredevoort.

Joske Kempink hat klein angefangen. Das meinen wir wörtlich, denn zur Fotografie kam sie vor etwa sieben Jahren über den Verkauf von Fotozubehör für Neugeborene. Winzige Babys, die in flauschige Decken mit Zipfelmützen gehüllt sind, zarte Finger, die nach einem Plüschelefanten greifen – Joske verkauft über ihren Webshop Zubehör für Fotografen, die sich auf diese Nische spezialisiert haben. ,,Dadurch habe ich mich natürlich auch mit den Fotos an sich beschäftigt und habe ein Gefühl dafür entwickeln können, was für mich auf einem Bild funktioniert und was nicht.“

Voller Ideen und Inspiration beschloß Joske in eine Fotoausrüstung zu investieren und begann, sich durch viel Übung das nötige Handwerk anzueignen. ,,Meine Kinder waren zum Glück als Fotomotive sehr geduldig und quasi meine Schule der Fotografie.“, erzählt sie uns. Als ihre Kinder älter und selbstständiger wurden, hatte Joske mehr Zeit für ihr Hobby und probierte viele neue Motive und Techniken aus. ,,Sich die Zeit nehmen, eine bestimmte Umgebung mit einer spezifischen Stimmung einzufangen, ohne hetzen zu müssen und ohne das Gefühl zu haben, den perfekten Moment immer zu verpassen – das ist, was mich am Anfang so an Stilleben gereizt hat.

Bei dieser Art der Fotografie hat man – anders als wenn man beispielsweise versucht, tolle Bilder von Kleinkindern zu machen, die im entscheidenden Moment dann doch wegschauen oder davon krabbeln – viel mehr Kontrolle und Einfluss auf das, was man festhalten möchte. Ich kann das Licht, die Komposition und die Kombination von Farben selbst bestimmen und die Dinge, die ich fotografie, in Ruhe so anordnen, wie es gut auf dem Bild wirkt.“ Am wichtigsten ist Joske der Einsatz von Licht.

,,Der Lichtfall ist letzten Endes das, was die Stimmung auf dem Bild erzeugt. So toll ein Motiv auch ist, solange das Licht nicht stimmt, stimmt nichts.

Eine große Inspirationsquelle für den künstlerischen Umgang mit Licht ist für sie Rembrandts Arbeit und sie versucht bei jedem ihrer eigenen Bilder die Atmosphäre der Alten Meister der Stillleben einzufangen.

Wenn man die Kontrolle hat, hat man oft aber auch sehr genaue Vorstellungen davon, wie ein Bild wirken soll, wenn es fertig ist. Deswegen ist Joske manchmal ganz schön lange mit einem Foto beschäftigt. ,,Ich bin immer wieder erstaunt, wie lange ich an einem Motiv arbeiten kann! Die Komposition ist einfach wichtig und arbeitsintensiv bei mir. Manchmal stört mich nur eine Kleinigkeit und alles endet darin, dass ich ewig Zweige hin- und herschiebe, Details hinzufüge oder wieder entferne oder die Vase so lange versetze, bis sie wirklich perfekt platziert ist.“ Ideen sammelt Joske immer und überall. Inspiration begegnet ihr in der Natur oder in Form von anderen Kunstwerken, bei denen sie zum Beispiel die Farbverwendung fasziniert. ,,Ich achte in meinem Alltag auf bestimmte Formen, Kompositionen oder Texturen – und verarbeite sie dann in meiner Fotografie.“

Joskes Lieblingsbild ist ,,Tasse Kaffee, Stillleben“. Darauf sieht man eine Tasse mit geschwungener, blauer Delfter Malerei, eine altmodische Kaffeemühle, wie sie heute höchstens noch bei Oma im Regal steht, und einige dunkle Kaffeebohnen, die lose auf der Tischplatte liegen. Das Bild gibt uns eine Idee von einer Zeit, die schon lange vorbei ist, in der die Menschen auch schon Kaffee liebten, aber eben ohne Starbucks, Senseo & Co. ,,Ja!“, lacht auch Joske. ,,Wenn ich dieses Bild anschaue, fühle ich mich ruhig und nostalgisch, das mag ich sehr.“

Stylist Annet über die Bilder von Joske Kempink: "Die Bilder von Joske sind wunderschön und zeitlos, so dass du jahrelang Freude daran haben wirst."
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